Noch ein wunderschöner Wandertag, diesmal durch die verregneten schwedischen Wälder, und ein sehr schwedisches Pärchen (das meinten sie auf jeden Fall immerhin über sich selbst)
2ter Juli 2021, 23:18 Uhr:
Gestern Morgen bin ich leider wieder im strömenden Regen in Vesslarp aufgewacht. Es war zwar wunderschön gemütlich im Trockenen aus dem Shelter rauszugucken, aber das hieß leider auch, dass wieder keine meiner Ausrüstung getrocknet war... Aber naja, ich habe mir wieder ein schön warmes Porridge zum Frühstück gemacht, dann meine Sachen gepackt und noch kurz ein bisschen Zeit vertrödelt, und dann hatte es zum Glück auch schon wieder aufgehört zu regnen und habe wieder meinen Rucksack in meinen Wanderstiefeln auf meinen Rücken gehieft und bin wieder losgelaufen. Wieder war ich sehr froh über meine Regenmontur, die ich trotzdem noch angezogen hatte, da erstens ich immer wieder durch hüfthöhes Gebüsch und Gras wahten musste und zweitens es auch wieder anfing zu regnen, während ich wanderte. Zum Glück aber nie wirklich stark. Ich muss wirklich sagen, dass die Wälder Schwedens im verregneten Zustand auch wirklich wunderschön, wenn nicht sogar schöner als im trockenen Zustand, sind. Auf dem Weg habe ich ein wunderschönes kleines verstecktes Bootshaus gefunden, dass zwar eigentlich privat ist, aber das die Besitzer mit Absicht öffentlich gemacht haben. Mit dazugehörigen Gästebuch, in welchem ich mich natürlich auch verewigt habe. Leider war es zu kalt zum Schwimmen, sonst wäre es auch eine wunderbare Badestelle gewesen, aber dennoch war es der perfekte Ort, um mein Mittagssnack im Trockenen genießen zu können. Abends bin ich dann in der Nähe von Glimåkra angekommen an einem Shelterplatz angekommen. Der war zwar sehr rudimentär, aber dafür konnte ich mein Abendkäsebrot auf einem großen Felsen mit Blick auf den Sonnenuntergang verspeisen. Am nächsten Morgen habe ich mich nach meinem täglichen Porridge (diesmal Schokolade mit extra von der Schokocreme, die ich zwei Tage zuvor geschenkt bekommen hatte) erstmal gleich in das Örtchen Glimåkra aufgemacht, um einzukaufen und, besonders um meine elektronischen Geräte ein bisschen aufzuladen, da ich bei dem ganzen Regen Wetter ohne Sonne keine Chance hatte, mein faltbares Solarpanel in Benutzung zu nehmen... Das konnte ich aber zum Glück in der örtlichen Pizzaria, die mir netterweise ihre Steckdosen zur Verfügung stellten, während ich eine leckere Pizza zum Mittagessen verrückte. Nachdem die Geräte dann zum größten Teil geladen waren und ich eingekauft hatte, habe ich mich weiter entlang des Skåneleden aufgemacht. Diesmal zu einem Shelterplatz in der Nähe von Osby. Eine kleine 8.000 Bewohner zählende Stadt. Wohl die größte, die ich bis zur Westküste sehen werde. Zwar regnete es diesmal auf dem Weg nicht die ganze Zeit über, aber dennoch waren, als ich am Abend angekommen war, alle meine Sachen nach wie vor nass. Unterwegs habe ich aber diesmal ein schwedisches Pärchen mit 3 Hunden getroffen, die sich selbst als sehr schwedisch bezeichneten und mir auch sehr so vorkamen. Denn obwohl sie fröhlich mit mir sich über den Skåneleden und andere Wanderwege in Schweden unterhalten haben, wollten sie doch am liebsten alleine sein. So haben wir auch den Abend am Shelterplatz getrennt verbracht, was aber okay war. Aber wie gesagt, sie meinten selbst zu mir, dass sie typisch schwedisch zwar gerne mit mir reden würden, aber doch gerne lieber ihre Zeit alleine verbringen wollten. Da der Shelterplatz aber an dem See Osbysjön gelegen ist, an welchem auch die gleichnamige Stadt Osby liegt, bin ich vor dem abendlichen Käsebrot noch einmal in den See gesprungen und sitze jetzt am See, aber werde dann gleich mich wieder in meinen Schlafsack im Zelt kuscheln. Nach den paar Nächten im Shelter, ist mir nämlich ein entscheidender Luxusvorteil des Zeltes aufgefallen: Zwar hatte ich im Shelter die ganze Zeit frische Luft und es war nicht so heiß, aber dafür auch die Mücken. Die gibt es nämlich im Zelt mit Mückennetz zum Glück nicht!
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